George R.R. Martin

George Raymond Richard Martin wurde am 20. 09. 1948 in Bayonne, New Jersey, geboren, besuchte die Medill School of Journalism an der Northwestern University in Evanstown, Illionois, wo er 1970 den B.S. und 1971 den M.S. erwarb. Er arbeitete zwei Jahre als Freiwilliger für das soziale Hilfswerk Vista und unterrichtete von 1976 bis 1978 am Clarke College in Dubuque, Iowa, Journalismus.

Seit 1979 ist er hauptberuflicher Schriftsteller. Seine erste Kurzgeschichte war „The Hero“ (Galaxy, 1971). Für sein SF-Kurzgeschichten wurde er mehrfach ausgezeichnet: Hugo Award 1975 für „A Song For Lya“, Nebula Award 1980 für „The Way of Cross and Dragon“ und Nebula und Hugo für „Sandkings“ (1980), wobei er speziell bei den längeren Erzählungen brilliert. Eine seiner Novellen, „Nightflyers“ (1980), wurde 1987 verfilmt. Der wichtigste Teil seines Kurzgeschichtenwerks liegt gesammelt in dem Band „GRRM – A RRetrospective“ (2003) vor, nachgedruckt als „Dreamsongs“ (2006). Diese Sammlung erscheint auf deutsch 2014/15 in drei Bänden im Heyne Verlag und als limitierte Ausgabe in zwei Bänden bei Fanpro.

TUF VOYAGING (1986, eine Collection mit thematisch verbundenen Stories um den interstellaren Händler Havilland Tuf) erschien auf deutsch als Planetenwanderer 2013 bei Heyne.

Martin ist kein Autor, der sich auf ein Genre festlegen lässt. Das zeigen seine frühen Romane.

DYING OF THE LIGHT (1977, dt. Die Flamme erlischt, 1978) war sein Erstling – exotische SF. Vor der Kulisse eines zum Untergang verurteilten und verlassenen Planeten, auf dem zuvor ein gigantisches Festival der umliegenden Zivilisationen zelebriert wurde, vollzieht sich eine hoffnungslose Liebesgeschichte, die an den starren Ritualen einer fremden Kultur scheitert. Wie oft bei ihm ist der Protagonist ein romantischer, emotionaler Idealist, der sich rationalen und zielgerichteten Gegenspielern stellen muss.

1980 folgte mit WINDHAVEN (Kinder der Stürme, 1985) ein weiterer SF-Roman mit stark romatischem Flair, in Zusammenarbeit mit Lisa Tuttle entstanden.

FEVRE DREAM (1982) ist eine stimmungsvolle Vampirgeschichte, die auf dem Mississippi des 19. Jahrhunderts mit seinen prächtigen Schaufelraddampfern spielt. Romantic Horror ganz anders als die auf pubertierendes Jungvolk abzielende Vampirwelle.

Als das Kultbuch in Sachen Rockmusik und Phantastik muss ARMAGEDDON RAG (1983, Armageddon Rock, dt. 1986) gelten, eine Hommage an die Musik der sechziger Jahre und die Jugendideale dieser Zeit. Urban Fantasy/Horror pur. Kein Wunder, dass Stephen King diesen Roman als „den besten, den ich je über die Popmusik-Kultur der sechziger Jahre gelesen habe,“ bezeichnete.

Trotz aller Erfolge und Preise schien für Martin die schriftstellerische Karriere in eine Sackgasse geraten zu sein. Mitte der achtziger Jahre wandte er sich Hollywood zu, schrieb Drehbücher für Twilight Zone (1985-1987), um dann als Produzent für The Beauty and the Beast zu wirken. Parallel dazu hatte er mit der WILD CARDS-Anthologienreihe ein interessantes Shared World-Projekt gestartet. Superhelden für Erwachsene war das Motto, und eine Reihe seiner alten Freunde wie Walter Jon Williams, Melinda Snodgrass, Lewis Shiner und Roger Zelazny u. a. halfen ihm dabei. Bis dato sind 21 Bände daraus geworden, und die neueren werden auch wieder auf deutsch erscheinen (Blanvalet).

Vom Hollywood-Business ernüchtert, wandte sich Martin anfang der neunziger Jahre wieder dem Schreiben zu. Mit der ganzen Erfahrung zweier Welten – Literatur und Film/TV – konzipierte er ein monumentales Fantasy-Epos: A SONG OF ICE AND FIRE. Eine auf sieben Bände angelegte Saga, 6000 Seiten stark, die zunächst nur seine Fans entzückte, aber mit jedem Band (bislang sind 5 erschienen) bekannter wurde. Band 5 schaffte es auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste, Band 5 blieb zwei Jahre auf ihr. Endlich Fantasy für Erwachsene, ein Stoff von elementarer Wucht und jenseits aller Klischees – eher Shakespeare als Tolkien.

Martin hatte das Fantasy-Genre revolutioniert, A SONG OF ICE AND FIRE alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt. Time Magazine nannte ihn nun den amerikanischen Tolkien.

Der entscheidende Durchbruch kam aber, nachdem HBO die Filmrechte erworben hatte und mit „Game of Thrones“ einen TV-Blockbuster landete, der absouten Kultstatus erlangte. George R. R. Martin wurde weltberühmt. People Magazine listete ihn 2011 unter die 100 einflussreichsten Persönlickeiten des Jahres.

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